Die Christrose
Wenn uns die Frühlingszeit
berauscht mit Düften
keimender Lebensfreud
in wärmendem Lichte
uns schmücken Baum und Strauch,
zugleich das Erdreich auch
mit Blumen und Früchten.
Auch später, wenn Überfluss,
mit farbigem Sommergruß
lädt ein zum Träumen,
und wenn die Dahlienpracht
neben den Stauden lacht
und herbstbunten Bäumen,
stünde die Christrose fremd
bedeckt von Winden
und wäre im weißen Hemd
nur schwer zu finden,
auch die Blätter am Holz
ihrer Schwester stolz
hießen sie verschwinden.
Doch in der Ruhezeit,
wenn schläft alle Pracht,
strahlt auf Inseln von Eis
in der Winternacht
ihr helles Gesicht,
das im Dämmerlicht
zum Leben erwacht.
(Verfasser unbekannt)
Anmerkung: Dass der Verfasser dieses so wunderschönen in epischer Breite ausstrahlenden Gedichts *unbekannt* ist, finde ich unsäglich traurig.
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